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Daddylicious Eltern und die Sache mit dem Fahrradhelm

Eltern haben eine Vorbildfunktion. Oder sollten sie auf jeden Fall haben. Kinder im Auto anschnallen und selbst ohne Anschnallgurt fahren? Undenkbar. Zum Glück haben die meisten Fahrzeuge mittlerweile ein entsprechendes Warnsignal. Und trotzdem bimmelt dieses Signal regelmäßig und ermahnt mich, den Gurt auch wirklich anzulegen. Das alte Verhaltensmuster von damals, entsprechend kurze Strecken auch ohne Gurt zurückzulegen, ist zumindest bei mir immer noch präsent. Nicht minder lebenserhaltend sind die Fahrradhelme. Auch diese waren vor 30 oder 35 Jahren kein Thema. Und heute sind sie zumindest bei den Kindern Pflicht.

Bei den Vätern und Müttern herrscht hier immer noch eine gewisse Freizügigkeit. Da kann man sich als Erziehungsberechtigter ruhig mal die Frage stellen, warum man sein Smartphone mit eine Hülle schützt, seine Birne hingegen schutzlos dem Straßenverkehr aussetzt. Und von Vorbildfunktion kann hier wirklich nur partiell gesprochen werden. Eine kurze und nicht repräsentative Studie vor der Kita meines Sohnes hat gezeigt: 90 Prozent aller Eltern, die mit den Fahrrad die Kinder zur Kita bringen, tragen keinen Fahhradhelm. Emotionale Vorurteile gegen Helme sind verbreitet: zerstört die Frisur, ist lästig, sieht blöd aus - habe ich zwar, aber vergessen aufzusetzen.

Kein Herrschaftswissen: Für Kinder sind die Eltern die wichtigsten Vorbilder

Drei von vier Kinder zwischen sechs und zehn Jahren tragen laut Deutscher Verkehrswacht einen Fahrradhelm. Doch nur jeder fünfte Erwachsene trägt selbst einen Helm. Kinder beobachten und übernehmen Verhaltensmuster ihrer Erziehungsberechtigten. Regeln, die jedoch alleine für das Kind gelten, verlieren an Glaubwürdigkeit. Doch nicht nur Eltern, sondern alle Erwachsenen sind gefragt, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen – also auch Großeltern, Tanten und Onkel sowie Freunde der Eltern.

Motivation Nummer 1: Über Risiken sprechen

Kinder befolgen Regeln am ehesten, wenn sie ihren Sinn verstehen. Ein offenes Gespräch klärt über die Gefahren des Straßenverkehrs und den Schutz durch einen Fahrradhelm auf. Auch ein Vergleich von einer bereits erlebten Beule kann gut herangezogen werden. Eltern sollten betonen und vor allem vorleben, dass der Helm eine normale Sicherheitsmaßnahme ist, wie das Anschnallen im Auto.

Motivation Nummer 2: Der Helm wird vom Kind ausgesucht

Wer kann nicht ein Lied davon singen, dass Kinder gerade im Alter der ersten Fahrrad-Versuche, ihren eigenen Kopf und eigene Vorstellungen davon haben, was sie morgens für Sachen anziehen möchten. Bei -5 Grad im Trikotsatz der Deutschen Nationalmannschaft in die Kita? Kein Problem! Ähnlich verhält es sich mit dem Helm, vor allen Dingen, wenn dieser wie so etwas wie Kleidung angesehen wird oder werden sollte. Lasst das Kind den Helm aussuchen. Die Marke könnt ihr ja vorgeben, dass Design ist aber Sache der Kids. Mögen die Kinder den Helm nicht, dann wird er auch nicht aufgesetzt. So einfach ist das.

Lebensrettender Tipp: Keine Ramschware kaufen

Es gibt viele Dinge, in die Eltern ganz besonders investieren sollten. Eines davon ist sicherlich die richtige Hartschale für den Kopf. Ein guter Helm kostet um die 60 bis 70 Euro und ist universell einsetzbar. Schon auf dem Laufrad sollten Kinder einen Helm tragen. Und der Helm kann dann auch problemlos auf dem Ponyhof oder sonst wo zum Einsatz kommen. Genug Luft sollte die Birne bekommen. Der Sitz sollte per manueller Justierung individuell anlassbar sein. Und auch der ein oder andere Reflektor vorne, hinten und an den Seiten ist nicht verkehrt. Ein CE-Siegel ist keine Bestätigung geprüfter Sicherheit! Die wenigsten wissen, dass ein CE-Siegel nur bestätigt, dass die von der EU festgelegten Minimalstandards an ein Produkt eingehalten werden, um diese in der EU vertreiben zu dürfen. Es belegt keinerlei die Sicherheitsanforderungen an ein Produkt wie den Fahrradhelm.

Selbst Willi hat's geschnallt!

Euer Kind guckt gerne Filme? Oder Sendung mit der Maus? Vielleicht könnt ihr diesen Film mal zwischenschieben und selbst zuschauen:

Weitere hilfreiche Infos findet ihr auf der Internetseite der Deutschen Verkehrswacht zu dem Thema: ich-trag-helm.de

Ehrlich gesagt bin ich bis dato auch ohne Helm unterwegs. Ich bin aber schon auf der Suche nach der passenden Hartschale. Und ihr?

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