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Das Glück ist ein Turnschuh Was wirklich gegen einen Fersensporn hilft

Kaum eine Verletzung fürchten Läufer mehr als den Fersensporn. Die Schmerzen sind fies und eine Heilung dauert sehr, sehr lange. Oft ist monatelang nicht mehr an Training zu denken. Manchen, besonders Geplagten, fällt schon das normale Gehen schwer

Aber obwohl viele Läufer unter dieser lästigen Verletzung leiden, weiß die Medizin erstaunlich wenig über die Ursache. Das macht die Behandlung auch so schwer. Eigentlich wissen Mediziner heute nur, dass bei der sogenannten Plantar Fasciitis das starke, faserartige Bandgewebe auf der Unterseite des Fußes, welches von der Ferse bis zur Unterseite der Zehen verläuft, schmerzt. Das war es dann aber auch schon.

Der Rest ist pure Vermutung. So glaubte man jahrelang , dass es sich um eine chronische Entzündung handelt. Weil Läufer mit der Ferse hart aufkommen, so der Verdacht, würde dass das Gewebe belasten und entzünden. Was wiederum zu einer Vernarbung und noch mehr Schmerzen führt. Ganze Generationen von Joggern schluckten deshalb wochenlang Entzündungshemmer, in der Hoffnung, so eine Linderung zu erreichen.

Falsch, wie nun in einer kleinen Untersuchung gezeigt wurde. Als Wissenschaftler aus den Fersen von chronischen Sporn-Patienten kleine Proben nahmen, fanden sie keinerlei Anzeichen für Entzündungen. Damit waren auch die Medikamente völlig nutzlos.

Nun favorisieren Mediziner eine neue Theorie. Danach entstehen durch sportliche Aktivitäten wie Laufen kleine Risse im Gewebe. Normalerweise repariert der Körper diese Schäden. Aber aus noch unbekannten Gründen passiert das in diesem Fall nicht. Stattdessen kommen immer mehr kleine Verletzungen dazu, das Gewebe wird zunehmend geschädigt. Und die Schmerzen sind nur eine Frage der Zeit.

Bisher wurde viel herumgedoktert - mit Einlagen, Cortisonspritzen und Operationen oder gar Strahlenbehandlung. Trotz des großen Aufwandes, oft nur mit geringen Erfolg.

Nun aber gibt Hoffnung. Mit einem neuen und vielversprechenden Therapieansatz. Der auch bereits in einer Studie auf seine Wirksamkeit getestet wurde. Und obendrauf denkbar einfach ist. Man benötigt nur eine Treppenstufe oder eine kleine Box. Barfuß stellt man sich mit dem betroffenen Fuß darauf. Unter den Zehen liegt ein zusammengerolltes Handtuch. Die Ferse ragt über die hintere Kante der Stufe oder Kiste hinaus. Das gesunde Bein hängt leicht angewinkelt in der Luft. Dann senkt man die Ferse für drei Sekunden ab und hebt sie für zwei Sekunden an. Die Probanden wiederholte das täglich zwölf Mal hintereinander.

Eine Kontrollgruppe machte lediglich normale Dehnungsübungen, wie sie derzeit von vielen Ärzten empfohlen werden

Nach drei Monaten war bei der Mehrheit der Testpersonen mit der neuen Übung der Schmerz nahezu verschwunden. Die Patienten mit den alt hergebrachten Dehnungsübungen mussten weitere neun Monate trainieren, um denselben Effekt zu erzielen.