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Einfach vegan Besuch von der Veganpolizei

Einfach vegan: Besuch von der Veganpolizei
Auch in der Veganwelt gibt es Gesetzeshüter. Denn als Veganer kann man viele Fehler machen: Wenn zum Beispiel der Wein oder die Creme tierische Produkte enthalten. Dafür gibt es dann die Veganpolizei.

Gestern war sie wieder da. Die Veganpolizei. Sie lauert in veganen Foren, Diskussions- oder Rezeptgruppen und ist ständig auf Zack. Es gibt sie in verschiedenen Ausprägungen. Da sind einmal die von der „Das-ist-aber-nicht-vegan-!“ Abteilung. Die passen peinlich genau darauf auf, dass zum Beispiel alle Komponenten eines Essens wirklich vegan sind. Hier eine schöne Weinempfehlung zu der veganen Bolognese. „Der 98er Grand Cru ist aber gar nicht vegan, der ist mit Gelatine geklärt!” Zack, erwischt. Oder ich habe immer so rissige Haut. Was könnt ihr mir empfehlen? Also ich nehme immer … „Die Creme ist doch gar nicht vegan!“ Recht haben sie, aber: Was war mein Leben doch früher einfach.
Die Dich schlauer machen
Meistens sind diese Sheriffs freundlich und diskutieren auch gerne mit Dir darüber, weshalb der Honig vom Hobbyimker nicht auf Deine vegane Pfannkuchen darf. Man bekommt von ihnen auch Tipps, wie man bestimmte Zutaten, die nicht vegan sind, durch vegane Zutaten ersetzten kann. Zum Beispiel Ei. Zwei Esslöffel geschrotete Leinsamen und drei Esslöffel Wasser binden herzhafte Gerichte genau so wie ein Ei. Oder man nimmt Sojamehl oder Stärke. Eine Banane kann im Rührkuchen zwei Eier ersetzten und macht ihn schön saftig. Locker wird ein Teig dagegen durch Backpulver. Eigentlich gibt es von jedem Grundrezept eine vegane Variante, die schon mal irgend jemand ausprobiert hat. War der von der Veganpolizei, wirst Du es erfahren. Diese Aufpasser sind eine Bereicherung für jeden, der sich für die vegane Ernährung interessiert. Ich weiß allerdings nicht woher sie die Geduld nehmen, jedem Neuling die Sache mit den Bienen oder den Kälbchen und der Milch noch einmal zu erklären. Beeindruckend.

Die Dich nerven
Beim Suchen nach Antworten auf seine Fragen muss man als Neuling in veganen Dingen allerdings höllisch aufpassen nicht auf die zweite Mannschaft der Veganpolizei zu treffen. Die verstehen nämlich keinen Spaß. Schon mit der falschen Fragestellung kann aus einem netten Gespräch ein beinhartes Verhör werden. „Ich würde dieses Wochenende gerne mal vegan kochen“, ist für die zum Beispiel so eine falsche Fragestellung. Dafür gibt's sofort auf die Zwölf. Vegan kocht man nicht mal eben so an einem Wochenende. Entweder ist man Veganer oder nix. Die zweite Truppe hasst sogar die, die es für ein paar Monate ausprobieren möchten, sich vegan zu ernähren. Für sie ist das, als wenn man nur zu Weihnachten mal ausprobiert zu beten. Beten ohne glauben. Vegan eine Religion. Und die zweite Truppe setzt alles daran, vegane Ausprobierer zu vergraulen. Verstehe ich gar nicht. Denn eigentlich sollte doch ein richtiger Veganer – und so bezeichnen sie sich – glücklich sein über jedes Tier, das nicht gegessen wird. Eigentlich tut doch ein Attila Hildmann, trotz seiner Lederklamotten, mehr für die Tiere als ein Hardcore-Veganer von Truppe zwei. Nur sagt er nicht, dass er ein Veganer sei, sondern lediglich, dass er sich vegan ernährt. So wie er auch mich vor ein paar Monaten dazu gebracht hat, kein Fleisch mehr zu essen, bringt er Tausende dazu es auch zu versuchen. Viele bleiben vegan oder essen zumindest nach dem Selbstversuch viel weniger Fleisch als früher. Als ich mein veganes Experiment (damals noch) anfing, traf ich auf der Suche nach Rezepten und Tipps im Internet schon in den ersten Wochen auf ein paar vegane Extremisten. Die haben mich mit ihrer überheblichen Borniertheit so sauer gemacht, dass ich schon aus Protest am Liebsten wieder ein Stück Fleisch gegessen hätte. Ihr Job scheint wohl zu sein, den Kreis möglichst klein zu halten. Ob die vielleicht in Wirklichkeit für die Fleischerinnung arbeiten?

Heute gibt es eine ultraschnelle Bolognese. Die Zutaten dazu habe ich eigentlich immer im Haus und so kann ich schnell etwas kochen, wenn der Besuch mal etwas länger bleibt. Richtig gut schmeckt das natürlich, wenn die Sauce lange durchzieht, aber heute ist die Idee schnell zu sein. Die Weinempfehlung lasse ich mal weg, die war ja nicht vegan.

Einfach vegan: Das ist die Basis: Aubergine, Räuchertofu, Datteltomaten, Zwiebel, Knobi, Tomatenmark
Das ist die Basis: Aubergine, Räuchertofu, Datteltomaten, Zwiebel, Knobi, Tomatenmark
Einfach vegan: 2. Die Aubergine scharf anbraten, sie entwickelt erst durch das Rösten einen eigenen Geschmack.
2. Die Aubergine scharf anbraten, sie entwickelt erst durch das Rösten einen eigenen Geschmack.
Einfach vegan: 3. Aubergine herausnehmen und den Tofu mit den Zwiebeln braten bis alles schön braun ist.
3. Aubergine herausnehmen und den Tofu mit den Zwiebeln braten bis alles schön braun ist.
Einfach vegan: 4. Etwas Tomatenmark mitrösten. Tomatenmark enthält viel natürliches Glutamat und erzeugt damit den Umami-Geschmack.
4. Etwas Tomatenmark mitrösten. Tomatenmark enthält viel natürliches Glutamat und erzeugt damit den Umami-Geschmack.
Einfach vegan: 5. Mit Wein ablöschen und eine Dose richtig gute Tomaten dazu geben. Datterinis von Mutti, zum Beispiel, schmecken sehr aromatisch. Frische Tomaten gehen auch, dann muss das Ganze nur länger kochen. Die Aubergine wieder dazu geben.
5. Mit Wein ablöschen und eine Dose richtig gute Tomaten dazu geben. Datterinis von Mutti, zum Beispiel, schmecken sehr aromatisch. Frische Tomaten gehen auch, dann muss das Ganze nur länger kochen. Die Aubergine wieder dazu geben.
Einfach vegan: 6. Zum Würzen nehme ich Paprika, Salz, Pfeffer, Basilikum, etwas klein geschnittene Nori-Blätter (die ersetzen die Sardellen, die der Tomatensauce rund um Neapel sonst etwas mehr Wumms verpassen.) Zu der Sauce passen Nudeln, Reis, Quinoah oder Couscous. Je nachdem, was gerade da ist.
6. Zum Würzen nehme ich Paprika, Salz, Pfeffer, Basilikum, etwas klein geschnittene Nori-Blätter (die ersetzen die Sardellen, die der Tomatensauce rund um Neapel sonst etwas mehr Wumms verpassen.) Zu der Sauce passen Nudeln, Reis, Quinoah oder Couscous. Je nachdem, was gerade da ist.
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