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Fetter als ein Airbus A380 und länger als ein Jumbojet: Die Antonow 225 ist das größte je zugelassene Flugzeug. Weltweit existiert nur ein Exemplar, das höchst selten in Deutschland landet. Wir waren dabei.

Sechs Triebwerke im Himmel über Leipzig. Im letzten Licht des Tages nähert sich der Riese mit einer Spannweite von 88,4 Metern der Landebahn. Im Vergleich: Die neuste Version der Boeing 747-8 misst dagegen nur 68,5 Meter, der Airbus A380 immerhin 79,8 Meter. Zunächst sieht man nur die Silhouette der Antonow 225, die sich aufgrund ihrer Größe scheinbar im Zeitlupentempo fortbewegt. Hören kann man den Frachtflieger noch nicht.

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Touch down auf der Südbahn vor den Terminallichtern des Flughafens Leipzig-Halle und donnernder Umkehrschub: Das Hauptfahrwerk besteht aus sieben Zwillingsradsätzen, das Bugfahrwerk aus zwei Fahrwerksbeinen - ein Rekord. Denn das maximale Startgewicht kann 600 Tonnen betragen

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Die riesige Maschine ist noch ein Produkt aus der Sowjetunion. Sie war in den späten 80er Jahren entwickelt worden, um die Raumfähre Buran Huckepack zu nehmen. Beide zeigen sich erstmals auf dem Aerosalon in Paris im Jahre 1989.

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Markantes Heck: Für den Transport des mehr als 100 Tonnen schweren Raumtransporters erhielt das Flugzeug statt eines, zwei nach außen verlegte Seitenleitwerke, um an der Rumpfoberseite mehr Platz zu haben.

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Bei der An-225 handelt es sich um eine modifizierte An-124, ein bewährtes Transportflugzeug der Sowjetarmee aus den frühen 80er Jahren, das ebenfalls eine Entwicklung der Antonow-Flugzeugwerke aus der Ukraine ist.

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Doch bei der Antonow 225 wurden Rumpf und Flügel um 15 Meter verlängert sowie die Anzahl der Triebwerke von vier auf sechs erhöht. Und die Luftfrachtmaschine kann lächeln: Das Schwergewicht kann vorne die Nase hochklappen und Ladung aufnehmen.

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Heute fliegt der Koloss der Lüfte für Antonov Airlines und bringt im Charterverkehr sperrige Fracht ans Ziel, die weder auf Straße oder Schiene über längere Distanzen transportiert werden kann.

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Zum Beladen klappt sie in wenigen Minuten die integrierte Bugrampe aus, über die Gabelstapler und LKWs ins Innere fahren können. Das Fassungsvermögen beträgt 1220 Kubikmeter und 250 Tonnen Zuladung. Die Antonow eignet sich besonders für den schnellen Transport teurer Industriegeräte, Windkraftanlagen oder um schweres Bergungsgerät in Notstandsgebiete zu befördern.

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Nach Leipzig kommt die Maschine meistens für logistische Zwischenstopps, weil dort die russische Fachtfluggesellschaft Volga-Dnepr für ihre Antonow-124-Flotte ein Wartungszentrum betreibt. Bei einem anderen Besuch wird tagsüber mit Kränen ein 140 Tonnen schweres Kühlaggregat eingeladen, das nach Kanada soll.

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Die Crew besteht aus einer siebenköpfigen Besatzung mit Piloten, Bordingenieur, Navigator und Funker. Hinzu kommt das Personal zum Be- und Entladen, das in einer Passagierkabine hinter dem Cockpit mitfliegt. Sechs Mantelstromtriebwerke mit je 230 kN Schub lassen beim Start den Boden vibrieren.

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Und noch lange bleibt die Antonow nach ihrem Abheben am Himmel sichtbar, dank ihrer riesigen Flügelfläche von mehr als 900 Quadratmetern. "Mriya" wird die Maschine auch genannt, was so viel wie "Traum" bedeutet.

Doch der Weltrekord in Sachen Spannweite könnte für die An-225 bald vorbei sein. In der kalifornischen Mojave-Wüste entsteht unter großer Geheimhaltung ein sechstrahliges Stratolaunch-Trägerflugzeug, das Raketen ins All transportieren soll. Der Abstand zwischen den Flügelspitzen soll 117 Meter betragen. Finanziert wird das Projekt von Microsoft-Mitbegründer Paul Allen.

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