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Gutes aus dem Küchengarten Foodsharing – Teilen statt Tonne

Gutes aus dem Küchengarten: Foodsharing – Teilen statt Tonne
Jedes Jahr werfen die Deutschen Nahrungsmittel im Wert von 22 Milliarden Euro weg. Da ist es doch besser, Lebensmittel mit anderen Menschen zu teilen - zum Beispiel mit der Initiative Foodsharing.

Schon gewusst? In Deutschland werden jährlich Nahrungsmittel im Wert von 22 Milliarden (!) Euro weggeworfen. Bevor wir also das Zuviel in die Tonne befördern, teilen wir doch die Lebensmittel mit anderen. Die Initiative Foodsharing ist dafür in Deutschland aktiv. 216 Städte teilen schon Lebensmittel und bewahren diese davor, weggeworfen zu werden.

Was können wir statt des Wegwerfens tun? Wir können zuallerst einmal nicht hungrig einkaufen gehen. Es ist erwiesen, wer mit leerem Magen im Supermarkt vor den Regalen steht, kauft für eine Armee ein. Weiters werden gerne Lebensmittel erworben, die in diesem Umfang in den Haushalten oft gar nicht verwendet werden. Weil die Packungen zu groß sind, weil man auf Sonderangebote bei verderblichen Waren auf den Slogan "Nimm Drei, zahl Zwei" hereinfällt.

Wer einen Küchengarten anlegt und kultiviert, der bekommt ein Maß für das, was er oder sie wirklich benötigt. Außerdem wird im Küchengarten immer nur das geerntet, was momentan auch verarbeitet werden kann. Überschüsse werden eingefroren, getrocknet, eingelegt oder gelagert. Und, die Essgewohnheiten stellen sich um. Spürbar ist diese Veränderung bei einem Blick in den Einkaufskorb. Und in weiterer Folge wird sich die Existenz eines Küchengartens auch im Börserl bemerkbar machen.

Gärten produzieren Überschüsse. Und diese Ernten verschenken wir, statt sie in die Tonne zu werfen. Wir schenken sie an Menschen, die keinen Garten haben, von denen wir wissen, dass sie diese gesunden Gemüse und das Obst gerne verwerten. Eine bunte Schüssel mit Obst der Gartensaison, schnell mal ins Seniorenheim um die Ecke gebracht, bringt bestimmt Freude.

Das Verschenken von Gartenerträgen funktioniert ganz besonders gut über den Gartenzaun hinweg. So lassen sich kulinarische Besonderheiten entdecken. Im vergangenen Herbst erhielt ich vom Nachbarn zwei Steigen wunderbarer Äpfel. Es waren alte Sorten, Kanada-Reinette und eine Sorte aus Südtirol, den Kalterer Apfel. Dann durfte ich auch noch eine Schüssel voll mit Zwetschken, Sorte Hauszwetschke, in Empfang nehmen. Und ich bekam die Möglichkeiten den Überschuss an Johannisbeeren und Stachelbeeren zu ernten. Das hat mich sehr gefreut, weil in meinem kleinen Küchengarten kein Obst, sieht man von Erdbeeren ab, wächst.

In diesem Jahr bekam ich schon zwei Kilogramm halbreifer Äpfel geschenkt. Ich hatte nämlich danach gefragt und gebeten, sie einsammeln zu dürfen. Die Äpfel fielen vom Baum im Nachbargarten. Der gute Mann hätte sie in die Tonne geworfen und entsorgt.

Ich aber liebe Appel-Jam, den ich aus genau diesen halb gereiften Äpfeln koche. (Geraspelte Äpfel, mindestens gleichschwer Gelierzucker, Zimtpulver nach Augenmaß, aufkochen, Gelierprobe nehmen, in Gläser abfüllen, fertig).

Foodsharing macht also Sinn. Was beim Nachbarn in der Tonne landet, daraus zaubern andere eine süß-saure Köstlichkeit.

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