Der Lavendel blüht und wird geerntet. Dafür schneidet man die Blütenstängel an ihrer Basis ab und hängt diese kopfüber in den lichten Schatten (also schattig, frei von direkter Sonneneinstrahlung, am bestens unter Dach im Freien) zum Trocknen auf.
Was machen wir Küchengärtner noch mit dem Lavendel? Wir verwenden die getrockneten Blüten als Kaltaufguss für ein Entspannungsbad oder setzen diese in frischer Form als Essigtinktur an. Dazu nehme ich eine Handvoll frischer Lavendelblüten und setze diese mit 1/8 Liter Weißweinessig eine Woche lang in der Sonne stehend an. Täglich das Glas schütteln, um aus den Blüten die ätherischen Öle freizusetzen. Danach fülle ich diesen Essig in ein Fläschchen und verwende ihn als Hautpflegemittel. Er hilft bei Talgdrüsen und reguliert das Wachstum von Hautzellen. (Rezept entnommen von Siegrid Hirsch & Felix Grünberger: Die Kräuter in meinem Garten. Ein MUST-HAVE für jeden, der mehr aus Kräutern von Garten und Natur machen möchte.)
Wer gerne Lavendeltee zur Entspannung trinkt, kann Blüten und die kleinen schmalen Blätter (einen Kaffeelöffel davon je Tasse) mit heißem Wasser aufgießen und maximal drei Minuten ziehen lassen. Dieser wirkt entspannend, wenn man ihn abends trinkt und hilft beim Einschlafen. Jedoch darf der Aufguss nur kurz ziehen, denn ab fünf Minuten wird die Wirkung zu stark. Es kann dann sein, dass einen im Schlaf wilde Träume plagen. Ich hab's ausprobiert – drei Minuten den Aufguss ziehen lassen genügt völlig!
Den getrockneten Lavendel gebe ich in kleinen Portionen zum Kräutersalz, fülle ihn in kleine Duftkissen um im Kleiderschrank für einen frischen Duft zu sorgen. Außerdem vertreibt Lavendel in ein Kissen gefüllt Motten bzw. Hausstaubmilben.
Was es jetzt auch noch in der Natur draußen gibt, ist der Steinklee. Den pflücke ich so nebenbei, wenn er mir unterkommt und trockne diesen ebenfalls im lichten Schatten. Auch er vertreibt Motten, wenn man kleine Büschel davon in den Kleiderschrank hängt.
Der Lavendel wächst in meinem Küchengarten neben den Rosen und am Zaun. Er fördert nämlich das Rosenwachstum, hilft mit seinem Duft Schädlinge abzuhalten und bringt gleichzeitig auch ein schönes Bild mit seinen lila Blüten zum Rosa, Rot oder Gelb der Rosen.
