Anzeige

Oben ohne Warum man über Krebs reden sollte

Neulich in einer Krebs-facebook-Gruppe stellte eine Betroffene eine Frage. Es kamen viele Antworten und am Ende schrieb sie „Danke Mädels. Schön zu wissen, dass man mit dem Kram nicht allein ist.“ Das fasst es sehr schön zusammen.

Es gibt viele unterschiedliche Krebserkrankungen und jeder Mensch verarbeitet das auf seine Art. Allerdings ähneln sich die Therapien und die daraus resultierenden physischen, psychischen und sozialen Probleme.

Im ersten halben Jahr nach meiner Diagnose hätte ich eigentlich jeden Tag Grund für einen Arztbesuch gehabt. Jeder Tag war geprägt von ungewöhnlichen Komplikationen. Den Unterschied und den Umgang mit „normalen“ und „ungewöhnlichen“ Beschwerden musste ich lernen. Hilfe fand ich im Austausch mit Betroffenen, der im Chemoraum einer Arztpraxis begann, in dem zehn bis 15 Frauen, 3 – 5 Stunden an der Nadel hängen und alle ähnliche Probleme haben. Dort konnten viele Anregungen, Auswege und Möglichkeiten ausgetauscht werden.

Diesen Austausch habe ich danach im Internet weitergeführt – ich habe viel aus den Berichten und Diskussionen für mich lernen und anderen durch meine Texte helfen können. Des weiteren ist mir aufgefallen, dass das Schreiben mir selbst bei der Verarbeitung hilft. Diese Erkenntnis deckt sich mit vielen anderen Betroffenen.

Die Art der Probleme hat sich verändert. Anfangs waren es die vielen physischen Probleme, mit der Zeit standen dann eher psychische und soziale Probleme im Fokus.

Natürlich sollte man achtsam mit diesen Gruppen umgehen – es gibt auch „schwarze Schafe“. Normalerweise erkennt man jedoch leicht, ob man sich auf „bösen“ Internetseiten herumtreibt – sie stellen den Rat des Arztes und Therapien in Frage. Oftmals bieten sie auch unseriöse „alternative Heilmethoden“ an, teilweise mit Geheimshop im Hintergrund („ich schicke Ihnen eine persönliche Nachricht, wo Sie das bestellen können“). Zum sicheren Umgang mit dem Internet hat der Krebsinformationsdienst ein Grundlagenpapier herausgegeben. Bei weiteren Unsicherheiten können Sie sich auch bei folgenden Stellen erkundigen:

Deutsche Krebshilfe, Berliner Krebsgesellschaft, Krebsinformationsdienst, Innovative Krebstherapie Klinikum Nürnberg (Komplementärmedizin).

Ja, manchmal ist es einfach nur gut zu wissen, dass man mit einem Problem nicht allein ist, das man es schaffen kann, das es ein „normales“ Problem ist, dem sich viele stellen müssen.

VG-Wort Pixel