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Seriendialog der Woche Schluss machen mit „Grey’s Anatomy“? Oder doch nicht?

Seriendialog der Woche: Schluss machen mit „Grey’s Anatomy“? Oder doch nicht?
Wenn man Serien-Charaktere jahrelang begleitet hat, fällt der Abschied oft schwer. Aber irgendwann reicht es doch mal. Oder? Heute: ein Zitat aus "Grey's Anatomy".

Heute: ein Zitat aus einer Serie, von der ich mich verabschieden sollte. Eigentlich.

Weil: Ich bin hin- und hergerissen.
Einerseits gehen mir Meredith, Cristina, McDreamy und Co. ziemlich auf die Nerven. Mit der Moral, die jede Geschichte hat. Mit den Dramen, die jeder der Hauptpersonen schon mehrfach durchleben musste (Liebe! Tod! Teufel!). Mit den unglaublich traurigen Krankheitsgeschichten. Mit den immer spektakuläreren Krankheitsgeschichten. Mit den neuen Figuren, die immer mal wieder neu eingeführt werden, damit neue Dramen erzählt werden können. Und: Mir gehen die Monologe auf die Nerven (die sind mittlerweile echt abgegriffen, der obige Auszug aus einem Dr.-Webber-Monolog ist da ein gutes Beispiel).
Andererseits kenne ich Meredith, Cristina, McDreamy und Co. schon so lange. Ich habe sie durch unglaubliche Tiefen begleitet, mit ihnen gelitten. War dabei, wenn sie einen der wenigen Höhepunkte durchlebten, den ihnen die Drehbuchschreiber vergönnt haben. Ich habe also mit ihnen geheult (wie ein Wasserfall) und mich mit ihnen gefreut. Es gibt Szenen, die ich nie vergessen werde: Dennys Tod. Georges Tod. Merediths und McDreamys On-und-Off-Beziehung. Die Klebezettelhochzeit. Der Amoklauf im Krankenhaus. Die Bomben-OP im Krankenhaus. Der Flugzeugabsturz. Merediths Fehlgeburt. McSexys Tod. Ach, je länger ich darüber nachdenke, umso mehr fallen mir ein. Es waren neun intensive Jahre. Die nächste Katastrophe - sei es eine Naturkatastrophe, ein persönliches Liebesdrama, ein Karriereabsturz - kommt bestimmt. Und ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich sie fast voraussagen kann. Zeit, Abschied zu nehmen. Oder? Oder?

Woraus:"Grey's Anatomy", Staffel 10, Folge 1. Dramaserie über das Leben, Lieben und Arbeiten von einer Handvoll junger Assistenzärzte in einem Krankenhaus in Seattle. Sehr mitreißend erzählt. Taschentücher in Reichweite zu haben, kann bei einigen Folgen hilfreich sein. Seit 2005. Die zehnte Staffel läuft derzeit mittwochs ab 20.15 Uhr auf Prosieben in Doppelfolgen. Außerdem: iTunes, DVD oder Watchever.

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