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Weiblich! Ledig! Na und? Was fand ich eigentlich an diesem Typen?

Es gibt Momente, da staunt die Singlefrau über sich selbst: Was konnte sie an diesem Typen finden? Ein Jahr nachdem sie sich Hals über Kopf in ihn verknallt hatte, ist da nur noch Unverständnis.

Kennt ihr das? Ihr trefft nach längerer Zeit einen Menschen wieder und ihr versteht nicht, was ihr an ihm oder ihr faszinierend gefunden habt.

Mir ist das in letzter Zeit mehrfach passiert. Bei Männern, die ich attraktiv, interessant und anziehend fand. Dann längere Zeit nicht gesehen habe - und jetzt sehr staune, wie anders mein zweiter Blick auf die Person ausfällt.
Auf welchem Auge war ich blind? Und was hat mich über dies oder das hinwegsehen lassen? Warum fallen mir Eigenschaften und Eigenarten jetzt auf, die ich vorher nicht wahrgenommen hab?
Das dachte ich, als ich kürzlich das neue Profilbild des Typens sah, der mich vor gut einem Jahr so unendlich traurig gemacht hat. Ich fand seine blauen Augen anziehend und magisch. Jetzt sehe ich nur noch einen irren Blick. Er posiert mit seinen Freunden im Urlaub - prollig am Strand, Bauch raus, Bier in der Hand, das klischeehafte Bild eines deutschen Touristen. Wären die Füße nicht abgeschnitten, man sähe sicherlich weiße Socken in Sandalen. Auf einem anderen Bild streckt er den Mittelfinger in Richtung Kamera. Im Arm eine Frau. Sie ist vermutlich seine neue Freundin. Sind meine Gedanken über ihn ausschließlich negativ, damit ich es leichter verkraften kann, dass ich nicht diejenige an seiner Seite bin? Mal im Ernst: Das würde ich nun wirklich nicht wollen. Bei aller Liebe. Warum ging es mir wegen dieses Typens wochenlang mies? Ich kann ja nur froh sein, dass die Romanze nach fünf schönsten Wochen einen jähen Abbruch fand.

Das Kunststück des positiven Blicks

Schön, wie eine veränderte Wahrnehmung die Gefühlslage sortiert. Denn meinen Ex-Freund bewerte ich noch immer mit liebevollem Blick. Eigentlich wird er mit jedem Mal, den ich ihn sehe, attraktiver. Kunststück - mit ihm habe ich eben auch noch einen guten, entspannten Kontakt. Zwar sehe ich auch das, was mich schon vor drei Jahren gestört hat, was mich auch davon abhält, mich ihm auf anderen Gefühlsebenen zu nähern. Aber mein Blick ist wohlmeinender.
Und dann ist da wiederum Freund John. Ich hatte mit ihm eine wunderbare Zeit, als ich bei ihm meinen Urlaub verbrachte. Als er zum Gegenbesuch ansetzte und seine gewohnte Umgebung verließ, fielen mir Dinge auf, die ich vorher übersehen hatte. Er war komplett hilflos im Alltag - sei es Kaffee machen oder Wäsche waschen. Fortan störten mich Kleinigkeiten - wie er sich die Hände rieb und diebisch lachte, wenn er meinte, dass er einen Witz erzählt hatte. Dass offenbar ein "Nein" in seinem Wortschatz nicht vorkam. Wenn im Restaurant kein Tisch mehr frei war, diskutierte er so lange, bis er einen bekam. Die Regeln anderer konnte er hervorragend ignorieren, aber alle hatten sich an seine zu halten. Attraktiv als Mann fand ich ihn nicht mehr. Auch als Freund konnte ich ihn mir immer weniger vorstellen. Er war mir einfach unangenehm mit seinem Verhalten - egal ob in meinem Freundeskreis, vor der Kellnerin oder einem vollkommen unbekannten Passanten. Und vor wenigen Monaten hätte ich kein böses Wort über ihn verloren.
Bei meinen Ex-Freunden frage ich mich nicht, wie um alles in der Welt ich begeistert von ihnen gewesen sein konnte. Auch bei den meisten Affären nicht. Ich weiß, was zum Scheitern der Beziehung geführt hat oder warum es nur eine Kurzzeitaffäre war und keine Beziehung. Aber bei einigen Männern wundere ich mich doch sehr, wie verblendet oder verwirrt ich gewesen bin.
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